Die Region Gardasee stand lange Zeit unter der Herrschaft der Republik Venedig. Zahlreiche Villen und Paläste in den Orten rund um den Gardasee zwischen Mailand und Verona zeugen noch heute davon. Der unvergleichliche Baustil zieht nicht nur Wassersportler und Feinschmecker an den Gardasee, sondern auch interessierte Gäste an Kunst und Kultur.
Es liegt somit nahe, den Gardasee Urlaub mit einem Tagesausflug nach Venedig zu bereichern. Gleich, ob die Fahrt mit dem Auto oder der Bahn in Eigenregie erfolgt oder ob eine der zahlreichen Touren der ortsansässigen Reisebüros dafür gebucht ist. Je nachdem von welchem Punkt am Gardasee aus gestartet wird, ist Venedig etwa 140 km entfernt. Die Autobahn Mailand – Venedig führt nahezu direkt am See entlang, so dass La Serenissima ohne große Umwege erreicht werden kann.
Venedig ist immer eine Reise wert. Kunst- und Kulturschätze, Shopping Erlebnisse und Gastronomie eignen sich dafür den Besuch der Stadt auch für Schlechtwettertage ins Auge zu fassen.
Tagesausflug nach Venedig - Venedig ist immer eine Reise wert
Geschichte von Venedig
Die Spuren der Besiedelung der kleinen Inseln führt zurück bis in die Zeit der Etrusker. Neueste Forschungen gehen gar davon aus, dass die Wurzeln der Stadt bis ins Neolithikum zurückreichen. Der Stamm der Etrusker war über den Norden Italiens weit verbreitet und wurde später in das römische Reich integriert. Im Zuge der Umwälzungen zum Ende des weströmischen Reiches und der Völkerwanderung siedelten sich auch Ostgoten, Langobarden und Franken im Raum Venetien an.
Nach der Teilung des römischen Reiches fühlte Venedig sich mehr dem byzantinischen Teil verbunden und galt als Außenposten der oströmischen Kaiser.
Politisches Geschick und kluges Taktieren der oberen Klasse von Venedig besorgte nicht nur die Gebeine des Evangelisten Markus, welchem damit anhand von Markusplatz und Markusdom unvergängliche Zeugnisse geschafften wurden, sondern auch Handelsvorteile. Die Etablierung von Venedig als Handelsstadt mit einem Salzmonopol trug wesentlich zum Reichtum und zum Aufstieg der Lagunenstadt bei. Als Seehafen und mit den guten Verbindungen in den Osten des Mittelmeerraumes war Venedig der Umschlagplatz für levantinische und nordafrikanische Waren. Hier fanden sich Pelze neben Seide und Elfenbein, Gewürze gemeinsam mit Gold, Silber und Bernstein.
Erst der Fall von Konstantinopel und der fortgesetzte Kampf mit Frankreich und Österreich-Ungarn setzen dem Wachstum und der Bedeutung der Stadt ein langsames Ende.
Interessante Sehenswürdigkeiten für den Tagesausflug nach Venedig
Denkt man an Venedig stehen sofort der Markusplatz, der Dogenpalast, die Seufzerbrücke und neben der Glaskunstinsel Murano jedenfalls auch noch der Canale Grande und eine Bootsfahrt auf demselben vor Augen. Selbstverständlich gehören diese Sehenswürdigkeiten auf die abzuhakende To-See-Liste für den Tagesausflug nach Venedig, auch wenn dafür vom Gardasee aus angereist wird.
Auf dem Weg zu den prachtvollen Top-Spots von La Serenissima finden sich allerdings auch viele Geheimtipps, welche einen einmaligen Eindruck von Stadt und Geschichte vermitteln, ohne etwas zu versäumen und in den Strömen der Massentouristen unterzugehen. Einige der schönsten und nicht so sehr bekannten Sehenswürdigkeiten möchten wir hier vorstellen.
Der berühmte Markusplatz in Venedig
Castello
Vorbei an Markusplatz und dem Markusdom, entlang des Dogenpalastes an der Bucht von San Marco führt der Weg nach Castello. Es ist eines der am wenigsten touristischen Viertel, obschon es direkt an das Zentrum grenzt. Castello liegt auf dem Ostzipfel der Hauptinsel und geht darauf zurück, dass hier eine schützende Festung stand, die die Stadt vor einfallenden Piraten und fremden Heeren bewahrte.
Die kleinen Gassen sind noch heute überspannt mit Wäscheleinen und laden ein, das typisch italienische Flair zu erleben. Im größten Park der Stadt, dem Giardini della Biennale lässt es sich wunderbar flanieren und bei einer Pause auf einer der Bänke, den Blick auf die Lagune genießen. Kleine Bars und Restaurants sorgen dafür, dass man Bekanntschaft mit der originalen und regionalen Küche schließt.
Chiesa di San Zaccaria
Castello bietet nicht nur einen Einblick in die urtümliche Lebensweise der Stadt Venedig. Die Kirche von San Zaccaria gilt als eine der schönsten Kirchen der Stadt. Die Krypta steht nahezu die gesamte Zeit unter Wasser, was zu den Besonderheiten des heutigen Venedigs zählt.
Zudem finden sich prachtvolle Kunstwerke im Innenraum der Kirche wie Giovanni Bellinis Renaissance-Gemälde „Sacra Conversazione“.
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Geführte Tagestour vom Gardasee nach VenedigDie Tagestour wird Sie vom Gardasee per Bus direkt nach Venedig bringen. Hier werden Sie die Insel S. Marco im Herzen Venedigs und weitere bekannte Sehenswürdigkeiten wie den Markusplatz und die Rialtobrücke besuchen. Die Reise wird von einem Reiseleiter begleitet.
Cannaregio
Über die Rialto Brücke führt der Weg von San Marco aus in das nördliche Stadtviertel Cannaregio. Es ist am dichtesten von Einheimischen besiedelt, da hier kaum Häuser für Zweitwohnsitze reicher Auslänger oder Römer verkauft wurden. Bekannt ist Cannaregio vor allem für das ehemalige jüdische Ghetto.
Spannend sind in Cannaregio die bunten Fassaden der Wohnhäuser. Zu entdecken gilt es außerdem das Wohnhaus von Marco Polo, welcher aus Cannaregio stammte und das Atelier von Jacopo Tintoretto.
Über die Rialto Brücke führt der Weg von San Marco aus in das nördliche Stadtviertel Cannaregio
Ponte Chiodo und Calle Varisco
Eine der Kuriositäten inmitten von Cannaregio ist die Ponte Chiodo. Eine gänzlich Geländer freie, ungesicherte Brücke führt hier über einen kleinen Kanal. In der Nachbarschaft findet sich dann auch die Calle Varisco, die schmalste oder engste Gasse dieser Stadt.
Madonna dell’Orto
Wer sich in Cannaregio auf die Spuren von Tintoretto begibt, der kommt an der Kirche Madonna dell’Orto nicht vorbei. Sie weist im Baustil die venezianische Gotik auf und war die Haus- und Hofkirche des berühmten Malers. So finden sich in der Innengestaltung beeindruckende Werke von ihm. Unter anderem ist auch Conegliano mit seinem Werk „Johannes der Täufer“ hier verewigt.
Wer sich in Cannaregio auf die Spuren von Tintoretto begibt, der kommt an der Kirche Madonna dell’Orto nicht vorbei
San Giorgio Maggiore
Wer einen neuen und anderen Blick auf den Markusdom und Markusplatz haben möchte, der besteigt den Kirchturm von San Giorgio Maggiore auf der gleichnamigen, kleinen Insel direkt gegenüber dem Markusplatz. Zudem ähnelt diese Kirche dem bekannten Dom in seiner Bauweise, wenn sie auch einfacher dekoriert ist. Ebenfalls auf San Giorgio bietet sich ein Spaziergang zum Freilichttheater am anderen Ende der Insel an.
San Pantalon
Im Stadtviertel San Polo zwischen Cannaregio und San Marco finden sich die Kirche San Pantalon. Obwohl von außen eher unscheinbar, weil kein Stuck und keine hohen Türme integriert sind, öffnet sich das Innere der Kirche einem weiteren großen Kunstwerk. Das Deckengemälde von Gian Antonio Fumiano gehört zu den weltweit größten Leinwandgemälden. Der Künstler hat ganze 24 Jahre daran gearbeitet.
Sehenswürdigkeiten abseits der Hauptinsel
Friedhofsinsel San Michele
Mit einem Vaporetti (die berühmten Linien-Boote Venedigs) setzt man über auf die Friedhofsinsel von Venedig, welche von einer beeindruckenden Mauer umgeben ist. Die parkähnliche Anlage weist die Gräber von Ezra Pound und Igor Stravinsky aus, weshalb sie auch in klassischen Reiseführern immer Erwähnung findet.
Die Friedhofsinsel San Michele
La Giudecca
Gegenüber der Hauptinsel und gleich neben der kleinen Insel La Grazia/San Giorgio liegt La Guidecca. Sie verfügt über eine herrliche Uferpromenade entlang des Canale della Guidecca und bietet interessante Einblicke und Ausblicke auf die Gebäude der größten Inseln.
Bars und Restaurants entlang der Flaniermeile laden ein, die Aussicht zu genießen und dem bunten Treiben mit etwas Abstand zu folgen. Eines der bekannten Ausstellungszentren, die Casa die Tre Oci, findet sich ebenfalls auf dieser Insel. Es macht sicherlich Sinn, sich über das aktuelle Programm zu informieren.
Murano
Murano wird von vielen Einheimischen gerne als Vorort bezeichnet. Dies wird der Insel der Glasbläser und Glaskünstler allerdings keinesfalls gerecht. Wenn auch als Hauptanziehungspunkt von Venedig, neben Markusplatz und Markusdom, sollte man sich von den Touristenmassen nicht abhalten lassen, diese Insel zu besuchen.
Noch heute kann in ausgewählten, auch kleinen Ateliers und Geschäften, das Kunsthandwerk bewundert werden. Die lange Tradition wird immer noch bewahrt und stolz wird die Kunst dem geneigten Publikum vorgeführt.
Torcello
Sehnsucht nach Natur inmitten der quirligen Stadt und dem prallen Leben bietet die kleine Insel Torcello. Gerade einmal 100 ständige Einwohner hat sie sich bewahrt. Davon allerdings auch die Betreiber eines der bekanntesten Restaurants, dem Locada Cipriani, welches während der Filmfestspiele auch von Stars und Sternchen gerne frequentiert wird.
Gleich zwei imposante Kirchen beweisen, warum Torcello den Beinamen die Kircheninsel trägt. Neben einem Spaziergang in der Natur sollten auch die Kathedrale Santa Maria Assunta und die Kirche Santa Fosca besichtigt werden.
Was ist los in Venedig?
Der venezianische Karneval
Der Zauber der Lagunenstadt wird durch keine Veranstaltung mehr betont, denn durch den jährlichen Karneval. Maskierte Menschen in fantasievollen und prachtvollen Kostümen treffen sich nicht nur am Abend in einem, der festlich beleuchteten und dekorierten Palazzo, sondern flanieren auch tagsüber durch die Altstadt.
Karneval im Venedig gleicht eher einem Lebensgefühl, denn einem reinen Event. Wer sich ein passendes Kostüm und eine traditionelle Maske zulegt, kann sich auch als Tourist unter die Venezianer mischen.
Der venezianische Karneval
La Vogalonga
Ruderer und Gondelfahrer gehören seit jeher zum Stadtbild der Serenissima. Seit etwa 30 Jahren gibt es dafür auch eine Veranstaltung für alle Arten von Booten, welche vom Dogenpalast aus einen 30 km Parcours, über die Kanäle zurückzulegen haben. Bis zu 1.500 Boote wurden schon unter dem olympischen Motto, Dabeisein ist alles, für eine Teilnahme registriert. Diesen Sonntag im Mai sollte kein Venedig Liebhaber versäumen.
Internationale Filmfestsiele von Venedig - Biennale
Selbstverständlich müssen auch die Filmfestspiele von Venedig und die Biennale hier Erwähnung finden, die jedes Jahr Ende August / Anfang September hier stattfinden. An kaum einem anderen Ort finden sich dichtgedrängt so viele Stars und Sternchen aus Kunst, Kultur und Szene wie zu diesen Zeiten in Venedig. Mit Geduld und Ausdauer sind einmalige Schnappschüsse möglich.
Restaurant und Bar Empfehlungen in Venedig
Venedig besitzt Restaurants und Bars sowie Cafés an jeder Straßenecke und dicht gedrängt um die namhaften Plätze. Die Auswahl kann hier schwerfallen. Als kleine Hilfe sei erwähnt, dass Venedig neben den anderen Spezialitäten der italienischen Küche vor allem für die folgenden Speisen bekannt ist: Baccala Mantecato, Sarde in Saor, Ciccetti, Carpaccio und Bigoli in Salsa. Mit einer Auswahl dieser Gerichte auf der Karte kann kaum etwas schiefgehen.
Venedig besitzt Restaurants und Bars sowie Cafés an jeder Straßenecke und dicht gedrängt um die namhaften Plätze
Vineria all´Amarone
Weinbar und Restaurant im Stadtviertel San Polo, gleich über den Canale Grande. Inmitten von hunderten Spezialitäten aus gekelterten Tropfen wird hier italienische und venezianische Küche serviert. Inspiriert von den Erzeugnissen und Rohwaren der Region Venetien, auf dem Festland, erwarten den Besucher Gaumenfreuden mit unaufdringlichem, aber aufmerksamem Service.
Cantine del Vino Giá Schiavi
Ciccetti und Bruschetta in vielfältigen Variationen findet der müde Entdecker von Venedig im Stadtviertel Dorsoduro. Ein Glas Wein und frisch zubereitetes Fingerfood beschließen einen Tag in der Serenissima gefüllt mit Kunst und Kultur. Dazu gehören eben auch die kulinarischen Highlights zum Wein aus dem Hinterland von Venedig.
Ristorante Alle Corone
Elegante Gasträume, ein einladender Weinkeller und modern interpretierte Köstlichkeiten der italienischen Küche erwarten den Leser des Michelin Guides in Castello. Gäste empfehlen, wenn genug Zeit bleibt, das Degustationsmenü mit den passenden Tropfen aus dem Keller zu genießen. Ebenso wird das gute Preis-Leistungs-Verhältnis für die hohe Qualität gelobt.
Ristorante Canal Grande
Im Gastgarten sitzen die Gäste bei Aperol oder Wein mit direktem Blick auf die Rialto Brücke. Das alteingesessene Restaurant an der Promenade des Canal Grande ist ein Publikumsmagnet nicht nur aufgrund seiner optimalen Lage gleich gegenüber von San Marco. Freundlicher Service und angemessene Portionen auch für Sonderwünsche bei Unverträglichkeiten diverser Zutaten zeichnen das Restaurant zusätzlich aus.
Ristorante Bacarandino ai Corazzieri
Bekannt ist dieses Restaurant in Castello nicht nur aufgrund seiner gelungenen Atmosphäre und dem netten Gastgarten, sondern vor allem für seine frischen Fischgerichte. Das Publikum ist gemischt aus Einheimischen und Touristen, welche abseits des Markusplatz nach guten Speiselokalen suchen. Abgerundet wird die ausgewählte Karte durch Spitzenweine und einen freundlichen Service.
Übernachten in Venedig
Wer Venedig etwas intensiver kennenlernen möchte, dem empfehlen wir eine oder mehre Übernachtungen einzuplanen und mehre Tage durch Venedig zu spazieren. Die Unterkunft sollte im Voraus gebucht werden, was über sämtliche Buchungsportale möglich ist.
Die Hotels direkt in Venedig sind recht teuer, viel preiswerter ist eine Unterkunft auf dem Festland, von wo aus Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos ins Zentrum gelangen.
Anreise nach Venedig
Mit einer gebuchten Tour
Auch, wenn das eigene Auto mitgereist ist an den Gardasee kann die Tour nach Venedig mit einem Reisebüro gebucht werden. Die geführten Spaziergänge durch die Stadt sind nicht so vollgepackt mit Sehenswürdigkeiten, dass keine Zeit für eigene Unternehmungen bliebe. Und Sie müssen sich keine Gedanken über Parkplatzsuche und Straßenkunde machen.
Mit der Bahn
Ebenso entspannt lässt sich der Tagesausflug nach Venedig mit der Bahn unternehmen. Die Direktverbindungen von Desenzano oder Peschiera sind etwa 1 ½ Stunden unterwegs und man sieht zudem noch etwas von der Strecke. Der Preis für eine Bahnfahrt variiert zwischen 20 und 30 Euro.
Mit dem Auto
Wer mit dem eigenen Auto vom Gardasee nach Venedig fahren möchte, der sollte die A4 benutzen. Als Direktverbindung zwischen Mailand und Venedig ist sie vor allem von der westlichen Seite des Gardasees leicht zu erreichen.
Als Parkplatz ist nach wie vor Mestre angesagt, um von dort mit einem Linienbus direkt in die Stadt zu kommen. Neben den Benzinkosten und Straßengebühren sind vor allem die Parkgebühren in Venedig zu beachten. Ein öffentliches Parkhaus direkt in der Stadt kann gerne bis zu 30 Euro für 12 Stunden kosten.
