Bei vielen Urlaubern ist der Gardasee ausschließlich als populäres Bade-Urlaubsziel bekannt, dessen Ufer und Strände näher zum deutschsprachigen Raum als die italienische Riviera gelegen sind, aber auf viele Urlauber ebenso attraktiv wirken.
Traumhafte schöne und ungezähmte Landschaft
Freunde wildromantischer und pittoresker Impressionen werden sicherlich im Valle delle Cartiere, dem Papiermühlental, viel Gelegenheit haben, die traumhaft schöne und ungezähmte Landschaft rund um den Gardasee zu bestaunen. Aber auch Freunde der antiken Technik werden hier auf ihre Kosten kommen: das Papiermühlental trägt seinen Namen wegen der zahlreichen Ruinen von Papiermühlen, die im ganzen Tal rings um den Fluss angesiedelt sind und teilweise bis in die 60er-Jahre des 20. Jahrhunderts in Betrieb waren.
Start der Wanderung im Papiermühlental
Wir beginnen unsere Tour in Toscolano-Maderno, südwestlich am Gardasee gelegen. Dort finden wir hinter dem Rathaus, dem Municipio von Toscolano-Maderno, den Zugang zum Valle delle Cartiere. Achtung: festes Schuhwerk ist auf allen Routen durch das Papiermühlental Pflichtprogramm! Verschiedene Wanderwege stehen zur Auswahl: die Gemeinde selbst hat mehrere Routen ausgearbeitet, die sich allerdings eher für geübte Wanderer empfehlen, weil auf diesen Wegen einige Höhenmeter auf dem Marsch nach Gaino zu überwinden sind.
Von dort aus werden wir allerdings auch mit einem prächtigen Ausblick über das Papiermühlental und den Gardasee belohnt: Gaino liegt auf einem steilen Plateau oberhalb des Valle delle Cartiere und bietet einen Rundumblick, von dem aus nach Westen hin das Papiermühlental offenliegt, nach Osten hin der Gardasee.
Pfade vorbei an den Zeugen traditioneller Papierherstellung
Wer es ruhiger angehen lassen möchte, der kann einen langen Marsch in das Tal hinein anstreben: entlang des Flusses führen Pfade vorbei an den Zeugen traditioneller Papierherstellung und bieten so nicht nur einen einzigartigen Blick auf die dort vorherrschende Fauna und Flora, sondern lassen auch Freunde des Druckwesens und der Papierkunst ins Schwärmen geraten. An der Mühle Maina Inferiore wird auch die Neugier technisch interessierter Wanderer belohnt: nachdem die Papiermühle restauriert wurde, fand dort ein Museum Platz, in dem den Besuchern demonstriert wird, wie einst das Papier unserer Urahnen hergestellt wurde und die traditionelle Papierherstellung zudem durch Fotos aus früheren Zeiten dokumentiert werden.
Dieser Weg erfordert wesentlich weniger Kondition und fordert auch weniger Kletterakte über Unebenheiten ab - selbst mit einem Mountainbike lässt sich der Pfad bequem befahren. Der Forellenbach Fiume Toscolano, der einst die nötige Energie für die Herstellung von Papier lieferte und dem davor gelegenen Örtchen seinen Namen verlieh, lädt zu Rast ein, um die Füße im kalten Bergwasser zu kühlen und mit der Familie ein Picknick in idyllischer Umgebung zu veranstalten.